Trennungsberatung

Trennungs– und Scheidungsberatung

Trennung und Scheidung bedeutet für Paare und Familien eine Veränderung der gesamten bisherigen Lebenssituation. Es ist fast immer ein schmerzhafter Prozess, der mit Gefühlen von Trauer, Verzweiflung, Angst, Wut, Enttäuschung und Schuld verbunden sein kann.

Die Gründe für eine Trennung sind vielfältig. Es sind nicht nur Probleme wie ständiger Streit, Aggressionen, Gewalt, Alkoholmissbrauch oder immer wiederkehrende Untreue, die zu der Trennungsentscheidung führen. Weit häufiger liegen die Ursachen des Trennungswunsches in einer lange bestehenden Unzufriedenheit mit der Beziehung, Resignation aufgrund häufiger Enttäuschungen, einer Entfremdung, dem Erlöschen der Liebe oder der Liebe zu einem/r neuen Partner/in.

Trennungsberatung

Wann eignet sich eine Trennungs– und Scheidungsberatung?

Die Trennungsberatung dient als begleitende Unterstützung in den verschiedenen Phasen des Trennungsprozesses:

Vor der Trennung:

Die Entscheidung zu einer Trennung wird in der Regel nicht leichtfertig getroffen. Oft besteht ein Zwiespalt zwischen Gefühl und Verstand. Sei es, dass der Verstand gegen die Beziehung spricht, weil sie als leidvoll und destruktiv erlebt wird, das Gefühl aber trotzdem an dem/der Partner/in festhalten will oder umgekehrt, dass gefühlsmäßig der Trennungswunsch besteht, aber der Verstand an der Beziehung festhalten möchte.

Es kann zu sich heftig widerstreitenden Gefühlen kommen, wenn es um einen Trennungsentschluss geht. Dabei kann es um Verlassenheitsängste gehen oder auch um die Angst, es alleine nicht zu schaffen, um Schuldgefühle und Selbstzweifel. Aber auch finanzielle Aspekte, ein gemeinsames Haus, das gewohnte soziale Umfeld, Angst vor Vorwürfen und eventuellen Repressalien von der Ursprungsfamilie, sind unter anderem häufige Gründe, die zu einer inneren Zerrissenheit bei der Entscheidungsfindung führen.

Das Ziel der Trennungsberatung in dieser Phase der Ambivalenz ist es, neutral das Für und Wider einer Trennung oder aber der Aufrechterhaltung Ihrer Beziehung detailliert zu betrachten und Klarheit in den inneren Zwiespalt zu bringen, sodass Sie zu einer Entscheidung finden können.

Während der Trennungsphase:

Nicht nur wenn sich zunächst ein Partner mit dem Trennungswunsch trägt, während der andere Partner noch an der Beziehung festzuhalten versucht, kann es zu heftigen Streitigkeiten kommen. Selbst wenn sich beide Partner zur Trennung entschieden haben, entstehen während der Trennungsphase häufig Konflikte und Auseinandersetzungen. Meist geht es dabei um die gemeinsamen Kinder, um die Finanzen sowie um die Wohnsituation. Oft können Paare in diesen Situationen gar nicht mehr miteinander reden, ohne zu streiten.

Ein weiteres wichtiges Thema, sowohl in als auch nach der Trennungssituation, ist der sinnvolle Umgang mit den Kindern. Kinder haben oft Schuldgefühle, weil sie denken, dass sie für die Scheidung der Eltern verantwortlich sind. Deshalb ist es besonders wichtig, die Kinder aus dem Trennungskonflikt heraus zu halten und zu vermitteln, dass die Trennung der Eltern nichts mit ihnen zu tun hat, um sie nicht noch zusätzlich unnötig zu belasten.

Während der Phase der Trennung ist das Ziel der Trennungsberatung, zu vermitteln und zu schlichten, sodass nicht nur die Trennung, bzw. Scheidung, sondern auch das folgende getrennte Leben möglichst konstruktiv und im Sinne der Kinder, verantwortungsbewusst gestaltet werden kann.

Nach der Trennung:

Ist die Trennung bereits vollzogen worden, bedeutet das eine einschneidende Veränderung und die Notwendigkeit einer Neuorientierung. Wenn eine Liebe endet, kann selbst der stärkste Mensch in Wanken geraten. Es kann zu dem Gefühl kommen, den Boden unter den Füßen zu verlieren und in ein tiefes Loch zu fallen. Wenn es unmöglich erscheint den Verlust zu überwinden, kann es sogar zu Depressionen und psychosomatischen Erkrankungen kommen.

Die Trennungsberatung kann Ihnen helfen, Wege zu finden, die Trennung zu verarbeiten, zu akzeptieren, loszulassen und letztlich wieder nach vorne zu schauen, eine Neuorientierung vorzunehmen und sogar gestärkt aus der Krise hervorzugehen.

Sind gemeinsame Kinder da, ist die Veränderung besonders gravierend. Der/die Sorgeberechtigte, in der Regel die Mutter, hat jetzt die Rolle des/der Alleinerziehenden und muss sich damit auseinandersetzen. Der andere Elternteil, in der Regel der Vater, nimmt nicht mehr am täglichen Alltag der Familie teil, lebt zunächst meist alleine und sieht die Kinder in der Regel nur noch an Wochenenden.

Die Kinder müssen sich zunächst an die neue Situation gewöhnen und die Trennung verkraften. Hierbei ist es von entscheidender Wichtigkeit, dass beide Elternteile lernen, einen Konsens im Umgang miteinander zu finden, der sich am Wohle des Kindes orientiert. Kinder können dann die Trennung viel besser verkraften, wenn sie spüren, dass sie zu beiden Elternteilen eine gute emotionale Beziehung pflegen zu dürfen, dass sich weiterhin beide Elternteile um sie kümmern, dass Entscheidungen in ihren Belangen von beiden Elternteilen gemeinsam getroffen werden und sie die Möglichkeit zu einem problemlosen Umgangskontakt haben.

Besonders wenn die vergangene Paarbeziehung stark mit Konflikten belastet war, fällt es schwer, zu einer neuen funktionierenden Elternbeziehung zu finden. So passiert es immer wieder, dass die Kinder trotz bester Vorsätze dann doch in den wieder auflebenden Paarkonflikt hineingezogen werden, dass ein oder beide Elternteile versuchen, die Kinder für sich einzunehmen und auf die eigene Seite zu ziehen, dass der jeweils andere Elternteil offen oder unterschwellig sabotiert, kritisiert oder abgewertet wird und die Kinder letztlich im eigenen Sinne manipuliert werden.

Ziel der Scheidungs- und Trennungsberatung in der Phase nach der Trennung ist die Unterstützung bei der Gestaltung der neuen Lebenssituation, zum Wohle von allen Beteiligten.

Das beinhaltet, je nach Erfordernis:

  • Die Verarbeitung von Trauer, Schuldgefühlen, Wut und Verzweiflung.
  • Die Bewältigung der Aufgaben, die die neuen Lebensumstände fordern.
  • Die Erarbeitung neuer Perspektiven.
  • Das Erarbeiten einer neu definierten Elternbeziehung.
  • Das Auffinden eines konstruktiven, tragfähigen Konsenses bezüglich des Umgangs mit den Kindern.
  • Die Beratung zum Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten der Kinder, die im Zusammenhang mit der Trennung vermutet werden.
Trennungsberatung

"Betrachte einmal die Dinge von einer anderen Seite, als Du sie bisher sahst,
denn das heißt, ein neues Leben beginnen."

Marc Aurel